Es ist wieder soweit, meine lieben Freunde im Brunnerart.
Wie schnell die Tage vergehen, nicht nur die Tage.
Mit einem Wimpernschlag – sind wir im Jahre 2000 angekommen; in der Vergangenheit, in der diese Geschichte stattgefunden hat. Ich mache Ausstellungen, Bühnenbild für die Anderswelt, Präsentationen für Firmen usw. Breites Spektrum. Ich und meine Kunst fühlen uns in jeder Umgebung zu Hause.
Diese Geschichte ist eine heilige Geschichte.
Ich hatte die große Ehre, unsere Kirche, für die Firmung zu gestalten. Eine moderne Kirche, ein sehr aufgeschlossener Hochwürden und etliche nicht so aufgeschlossene Gemeindemitglieder.
Habe Hochwürden meinen Entwurf gezeigt: Er war begeistert.
Eine Japanische Taube aus 66 Spiegelstücken. Warum 66 Spiegelstücke?
66 Firmlinge sollten Verantwortung für ihr Leben übernehmen.
Karl S., mein Statiker und Künstlerkollege, hat die Spiegel wie Puzzleteile an einem Hasenstallgitter angeklebt. Davor habe ich eine Schablone an dem Hasenstallgitter angebracht und mit einer Zange – gezwickt- gezwickt-gezwickt. Bis die Form der Taube sichtbar war.
Langwierig. Blutige Finger und kein Hansaplast hielt. Habe mich mit einem guten Rotwein von Rosner in Langenlois fit gehalten.
Nachdem die Taube fertig war, war die Farbe für die Kirche der nächste Schritt. Alle waren schon neugierig, wie das wohl aussehen würde…. Zustimmung und Skepsis.
Das ist gut, denn das ist die Würze, die der Künstler braucht.
Die Floristin hat sich auf die Zusammenarbeit mit mir gefreut. Sie war grandios. Ihre Ideen sind in meine Arbeit übergegangen. Herrlich, denn solche Momente erlebt nicht jeder Künstler. Dann hatte ich 2 Tage, die Kirche mit dem Kirchplatz und meine Welt zusammenzubringen.
Frühstücken vor dem Altar, wo gibt´s denn sowas?
Ja, das gibt es, denn ich habe es mit Hochwürden eingeführt. Er war von dieser Situation sehr begeistert. Er lud alle seine Mitarbeiter dazu ein. Sie kamen etwas zaghaft in die Kirchenmitte.
Setzten sich. Nach und Nach gefiel ihnen diese Szene. Manche konnten es sich doch nicht verkneifen zu sagen: „Das hätte es früher nie gegeben“. „ Ist das nicht Gotteslästerung?“ Ja, das passt zu mir, denn sie sehen in mir eh die Hexe. Die einen Scheiterhaufen hat, wieder einige Meter höher geworden ist. Andere machten mir Mut, weiter zumachen: „ Ja gib´s ihnen, wir leben im 21. Jhd.“
Habe das Kirchenareal in 300 m rot-orange-gelb Tüll eingehüllt. Wie man am Bild sehen kann, rot der Hintergrund die Japanischen Taube für die Firmung.
Der Applaus nach der Messe mit Bischof und Hochwürden war grandios. Tut einer Künstlerseele gut.
Über dieses Ereignis spricht man noch immer – in jede Richtung.
Ich wünsche Euch ein Wochenende nach Eurem Geschmack.
Eko
Eure Ilse-Vivienne
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